Nachruf Josef Meindl †

Josef Meindl (1920 – 2012)

Da Stelzhamerbund woar unserm verstorbenen Mundartdichter Sepp außergewöhnli wichti. Da Sepp woar in der Gemeinschaft, die sih der Erhaltung und Pfleg’ der Mundart verschriebn hat, über 33 Joahr lang dahoam. Mundart is ja unser eigentliche Muattasprach und bringt d Bodnständigkeit und d Hoamatliab am best’n zum Ausdruck. Und so verwunderts uns net, dass da Sepp als hoamatverbundener Mensch schon in früher Jugendzeit a begeisterter Leser von Kalendergschicht’n gwön is, bis er vor über 50 Joahr selber angfangt hat, sölchane zan schreiben. Sei blüahradi Phantasie hat eahm dazua verholfm.
Doh zu seine Werke als Prosadichter ghörn áh a Reih von Hirtnspuila, Einaktern und Theaterstückl mit historisch’m Hintergrund. Die zwoa bekanntest’n – ma kann sagn an Sepp seine Hauptwerke – hand „Die Schlacht von Eisenbirn“ und „Sankt Severin“.
Unvergessli hand die Lesungen im urig’n Kulturkeller, den da Broatn Sepp extra für d Mundartautoren eingricht’ hat. Berühmte Größen wia z.B. Gottfried Glechner, Gustav Ganglmaier, Leopold Wandl hand da drinn zu Wort kemma, net zu vergess’n bekannte Vertreter der Passauer Dreiflüsseschreiber.
Ebenso unvergessli hand áh die Dichterlesungen mitt’n im Hof vom Broatn z Ingling, die da Sepp im Anschluss an die traditionellen Maiandacht’n bei seiner Kapelln organisiert hat. Andacht und Lesungen habn eahm mia vom Schardenberger Viergesang joahrelang musikalisch umrahma derf’m. Die Krönung seines Schaff’ms is schließli vor 16 Joahrn gwön, wia das Sepp seine „Kalendergschicht’n“ in Büachlform außergebn hat.
A riesige Freud hat er ghabt, da Sepp, wia sein Arbeit áh im Stelzhamerbund sein Anerkennung gfund’n hat und er bei der Jahreshauptversammlung im Jänner 2006 in Linz mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Stelzhamerbundes auszeich’nt wordn is. Ih hab eahm damals als Bezirksreferent d Laudatio haltn derf’m. Mit Rührung, Stolz und großer Dankbarkeit hat er’s bei jeder Gelegnheit tragn, die Nadel.
Ja, dankbar hat er sein kinna, da Sepp, fast überschwängli dankbar. Und heut san mia dran, dass mir dir dankan, Sepp – und bitt’n an Herrgott, dass er dir alls in reich’m Maß vergilt’, was d für uns, für uns alle, tan hast und dass er dir den Himmel schenkt, dens d dir Zeitlebens gwunsch’n hast: Voller Seligkeit und voller Freudn áf ewi.

Vergelts Gott, Sepp!

Rudolf Fuchs