Walter Osterkorn, Vorstandsmitglied seit 2002, zieht sich zurück. Der Stelzhamerbund dankt dem unermüdlich einsatzbereiten Kollegen und Freund, Träger des Goldenen Ehrenzeichens, für seinen jahrzehntelangen Einsatz.
Der 1950 geborene Linzer, Kfz-Mechaniker und Berufskraftfahrer, auch ein begeisterter Blasmusiker, hat sich große Verdienste erworben: als geschätzter Autor, besonders in der “neuen mundart”, Gründer und Leiter von Mundartschreibwerkstätten, Organisator internationaler Dichtertreffen, Stelzhamerbund-Bibliothekar und ab 2012 auch Linzer Bezirksleiter mit innovativen Veranstaltungsideen wie “literarischen Stadtwanderungen”.
Walter Osterkorn, auch Leopold-Wandl-Preisträger, wurde von der oö. Landesregierung für sein vielseitiges Wirken zum Konsulenten für Volksbildung und Heimatpflege ernannt.
Herzlichen Dank, lieber Walter, alles Gute für deinen weiteren Lebensweg!
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Walter Osterkorn zieht sich zurück
12.05.2023Man kann sehr wohl – im Gegensatz zu seichten Zeiterscheinungen – Humor mit hohem Qualitätsanspruch bieten! Das bewiesen Mundartdichter aus drei Bundesländern beim Fest der Volkskultur in Molln.
Der große Saal im Nationalparkzentrum war bis auf den letzten Platz besetzt – unter den Besuchern auch Landeskulturdirektorin Margot Nazzal und Forum-Volkskultur-Präsident Herbert Scheiböck -, als die grandiosen Mollner Maultrommler den Festabend des Stelzhamerbundes eröffneten. Was die interessante Besetzung mit Ziach, Gitarre, Tuba und zwei Maultrommelspielern an musikalischer Raffinesse zu bieten hat, ließ die Zuhörer atemlos staunen und tosenden Beifall spenden.
Solche Anerkennung wurde auch der erstaunlichen Breite sprachlicher Vielfalt zuteil, mit der die Dialektkünstler überzeugten. Dafür hatte Programmgestalter und Moderator Klaus Huber ein Spitzendutzend der Gruppe “neue mundart” aufgeboten, die heuer ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Deshalb stand deren scharfzüngige, zeitkritische Gedanken in knappster Form auf den Punkt bringende Formulierkunst im Mittelpunkt. Angeführt von “neue mundart”-Leiter Engelbert Lasinger, mit Schauspieler Leopold Schöllhuber, dem grimmigen Reinhold Imböck und dem kein kritisches Wort scheuenden Religionslehrer Karl Hackl in vorderster Linie, provozierten sie Lacher um Lacher und begeisterten Applaus, der in gleicher Weise auch Hannes Decker, Christine Kaltenböck, Theresia Lindner, Eveline Mateju, Bruno Mayer, Walter Osterkorn, Hannes Thauerböck galt.
Daneben widmet sich der Stelzhamerbund weiterhin jedem literarischen Genre, solange es in bodenständiger Sprache gepflegt wird. Traditionelle Dichtung bot bei diesem Festabend Karl Pumberger-Kasper, der, als Innviertler dafür prädestiniert, aus dem Werk Franz Stelzhamers u. a. “‘s Gottsnam” rezitierte, ebenso jedoch Zeitgenössisches aus eigener Feder. “Altmeister” Hans Dieter Mairinger beeindruckte mit einer Lesung aus “Da kloane Prinz”, seiner Dialektversion von Antoine de Saint-Exupérys Welterfolg.
Zum 220. Geburtstag Franz Stelzhamers (geboren 1802) und zum 140-jährigen Bestehen des Stelzhamerbundes (gegründet 1882) hatte der Dichterklub einen Wettbewerb für Kurzgeschichten ausgeschrieben, um neben der Lyrik auch die Mundartprosa zu fördern. Nach Beurteilung der 60 Einsendungen lud die Jury die zehn Bestplatzierten – neun Damen und einen Mann – zum Festabend in Molln ein. Erst hier wurden die Gewinnerinnen bekanntgegeben und geehrt. Anni Mathes aus Bludesch (Vorarlberg) gewann vor Brigitte Angleitner aus Eitzing (OÖ, Bezirk Ried) und Karin Heiß aus Vomp (Tirol). Ihr Vortrag der ausgezeichneten Kurzgeschichten geriet zum Klangerlebnis. Dabei zeigte sich einmal mehr: Es sind die grundverschiedenen Klangfarben regionaler Dialekte, unserer Muttersprache(n), auf denen die anhaltende Faszination von Mundartabenden und Dichtertreffen beruht.