Dichterporträts

Norbert Purschka – Hermann Edtbauer – Leopold Gruber – Ulrike Schmidt – Hans Schnopfhagen

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NORBERT PURSCHKA  -  EIN FELS IM MEER

Von Engelbert Lasinger

“Wieder ist ein Priester-Veteran hinübergegangen zu dem ewigen Hohenpriester”, schrieb das Linzer Volksblatt am 23. Juli 1898 in einem umfangreichen Artikel zum Begräbnis von Dechant und Mundartdichter Norbert Purschka. Am 6. Juni 2013 jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal.

Er wurde als eines von 20 Kindern aus zwei Ehen des bischöflichen Kanzleibeamten Vinzenz Purschka in Linz geboren, die Wurzeln der Familie dürften jedoch bis in die Türkei zurückreichen. Laut Biografie war sein Urgroßvater Franz im Jahr 1688 bei der Erstürmung von Belgrad als Türkenkind im feindlichen Lager zurück geblieben und von Graf Guido von Starhemberg an Kindes Statt angenommen worden. Man gab ihm den Zunamen Purschka (türkisch “Vorgebirge” oder “Fels im Meer”).

Norbert Purschka studierte in Linz und wurde 1836 zum Priester geweiht. Er wirkte als Kaplan in Dietach bei Steyr, übernahm 1846 die Pfarre Grünburg und kam 1873 in die Pfarre Waldneukirchen, wo er am 18. Juli 1898 starb. Purschka wurde zum Dechant von Spital am Pyhrn ernannt und mit dem Titel Konsistorialrat sowie als Ritter des Franz Josef-Ordens ausgezeichnet.

Neben Franz Stelzhamer, Eduard Zöhrer,  Norbert Hanrieder (u.a.) zählt Norbert Purschka zu den Großen der oberösterreichischen Mundartdichtung, wie viele seiner Veröffentlichungen in der Reihe “Aus da Hoamat” beweisen. Purschka war sehr volksverbunden, humorvoll und spielte auch gerne im Gasthaus Karten. Bald entstand das Gedichtheft “Aus dem Kaplan- und Pfarrhofleben”.
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So sitz i gern in Abend fort
Mitn Kartnbriaf beim Glas,
Und rauk mein lange Pfeifen dort,
Dá Ruck geht allweil las,
Verspát mi i iablmal dábei,
Vásám das ganze Össen glei,
Und kimm erst spat ámal dáher,
Koan Mensch is auf oft mehr.

Zu seinem 80. Geburtstag wurde Norbert Purschka in Waldneukirchen ein schönes Fest bereitet, bei dem ihn Dr. Anton Matosch mit einem Lorbeerkranz krönte. “Wer Purschkas Gedichte verstehen will, muss selber aus dem Volke sein”, schrieb 1898 das Linzer Volksblatt.

 

 

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Er galt als typischer Innviertler und stammte doch, was nur wenige wissen, aus dem Traunviertel, aus Grünburg an der Steyr: Hermann Edtbauer, legendärer Chorleiter und Mundartdichter. Am 29. Mai 2011 feierte er seinen Hunderter!
Vor diesem Jubeltag besuchte ihn Stelzhamerbund-Obmann Klaus Huber in St. Georgen bei Obernberg, wo er seit 76 Jahren gelebt hatte, überbrachte ihm Glückwünsche und eine Ehrenurkunde. (Foto: Hannes Edtbauer)

 

HERMANN EDTBAUER (1911-2012)

Von Klaus Huber (verfasst zum 100. Geburtstag Hermann Edtbauers, der am 15.12.2012 im 102. Lebensjahr gestorben ist)

Ich traf einen bemerkenswert rüstigen Herrn, der mir fröhlich entgegenging, mich in seine Stube bat und dann stundenlang aus seinem ereignisreichen Leben erzählte.
Da freuten sich auch sein Sohnes Hannes und sein Enkel Markus, der „Dickschädlat“-Musiker (Bild rechts): Der Vater und Opa konnte viele Begebenheiten ohne Zögern mit Daten und Jahreszahlen belegen.
Am 2. Februar 1935 kam der junge Lehrer Hermann Edtbauer von Molln nach „St. Irgn“, wie der Ortsname
St. Georgen von alters her ausgesprochen wird, „am Bauernfeiertag, zugleich mit dem Dienstbotenwechsel war’s“. Da er auch als Organist angekündigt worden war, hatte er am Lichtmesstag sofort die musikalische Feuertaufe in einer Messe zu bestehen. Was haben die  Einheimischen gesagt? „Der is aber jung!“ Keine Kritik, nur freundliches Staunen.

Noch im selben Jahr übernahm Edtbauer auch die Funktion des Chorleiters der „Ersten Bauernliedertafel St. Georgen“, die er über 60 Jahre lang ausübte. Sie bescherte ihm einige der schönsten Erfolgserlebnisse. Er schloss Freundschaft mit dem großartigen Salzburger Volksmusikanten Tobi Reiser sen. und führte nach dessen Vorbild die ersten Innviertler Adventsingen ein. Später pflegte er eine herzliche Bekanntschaft mit Bundespräsident Rudolf Kirchschläger, der ihn sogar zweimal in St. Georgen heimsuchte. Bei diesem “Staatsbesuch in St. Irgn” wurde auch gemeinsam ein Baum gepflanzt, hinter dem Haus, in dem Hermann Edtbauer heute noch lebt. Der Baum hat einen Namen:

Die Kirchschläger-Lindn

In der Hofmark steht a Bám
vorn Amtshaus, kuglrund;
mit an wundaschen Laubat,
jungfrisch und kerngsund.

Is pflanzt wordn, is gwachsn
an Kirchschläger z Ehrn;
an Bundespräsidentn,
wer kennt net den Herrn?

Zwoamal is er dagwen,
hat uns bsuacht da, z St. Irgn;
seit den ehrn und schätz man -
nur is er seltn zan kriagn.

A Mann der vül tan hat,
heut geht er uns a(b).
Gàb’s mehra so Leit,
stánd s Land anders heut da.

Grad so wia d Lindn,
so lebn áh die Leit;
is a Wachsn und Blüahn,
denn als hat sein Zeit.

Alls hat sein Zeit,
is a Kemma und Gehn;
auf da Welt iss a Gráckarat,
wird an Himmel erst schen!

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Edtbauers liebste Anekdote

An die Begegnung mit Rudolf Kirchschläger erinnert sich Hermann Edtbauer mit großer Freude. Er erzählt aber auch von Erfahrungen, die viel weiter zurückliegen. Wie sehr vielen Männern seiner Generation haben sich auch ihm  Erlebnisse im Weltkrieg tief eingebrannt. Er hat allerdings die Gabe, vor allem das Positive zu behalten. Mit leuchtenden Augen berichtet er vom Ende seiner Kriegsgefangenschaft:
Der russische Kommandant hatte ihn oft in sein Büro geholt, in dem auch ein Klavier stand, und angeordnet: ”Hermann, spiel!”  So konnte Edtbauer die Zeit seiner Gefangenschaft monatelang doch beinahe angenehm verbringen. Solange er Klavier spielen durfte…
Eines Tages jedoch erklärte ihm der Kommandant: “Hermann, Sie sind krank!”
Edtbauer schwante nichts Gutes, deshalb versuchte er zu widersprechen: “Nein, ich bin nicht krank!”
Doch der Russe ließ sich nicht umstimmen: “Sie sind krank, Sie müssen weg.”
Und schon wurde Edtbauer von zwei russischen Soldaten zum Bahnhof gebracht und in einen Zug gesetzt.
Nach Wien!
Das märchenhafte Ende der Kriegsgefangenschaft: Am 24. Dezember 1945 kam Hermann Edtbauer heim, rechtzeitig zum Heiligen Abend mit seiner Familie.
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Lehrer – Chorleiter – Mundartdichter

Es folgten viele Jahre des Aufbaues als Lehrer, mit emsiger Arbeit in der Musik und in der Mundartdichtung. Als versierter Reimeschmied teilte er seine „Gedanga“ den Menschen oft in Gedichtform mit:

Unser Gsang

Unser Gsang is a Sprach,
is a ehrsame Röd,
stammt von Vater und Muada,
mir volaugnen das nöt.

Unser Gsang hat sein Wurzn
in der troadschwarn Gögnd,
den hoamatlin Bodn
hat der Herrgott a’gsögnt.

Unser Gsang, unser Liad,
is a bsundere Weis,
mir toans grad voschenka
und doh hat s sein Preis.

Unser Gsang is a Quelln
ausn Herz, ausn Gmüat;
wir singan am Tanzbodn
und betn im Liad.

Und hörst uns aft zua,
schen ruahli und ghoam,
sing hoamli a weng mit, –
und du bist dahoam!

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Und wo fühlt sich Hermann Edtbauer dahoam? „Ganz eindeutig da in St. Irgn. Aber ich muss schon zugeben, bei den eher seltenen Besuchen im Steyrtal, besonders in Obergrünburg, sind jedes Mal sehr schöne Erinnerungen wach geworden.“ Und seine Angehörigen ergänzen: Dort erinnert sich der Opa an kleinste Einzelheiten aus seiner Jugend.
Hermann Edtbauers Gedicht über St. Georgen bei Obernberg, den Ort, der ihm also zur Heimat geworden ist, schließt mit folgenden Zeilen:

So lang ih nu löb, werd ih alls für di toa
und ös werd’ es vostehn, wann ih sag, daß ih moa,
wann mih ebba da Herrgott zu eahm aufiholt
und ih dann vor eahm allsand rechtmacha sollt,
dann schrei ih recht laut: „Ih bi vo St. Irgn!“
Und i woaß, daß ih drobn a schens Platzerl werd kriagn.

Das Gespräch mit Hermann Edtbauer, einem Großen der Volkskultur des 20. Jahrhunderts, habe ich sehr genossen. Und zu meiner Freude offenbar auch er, denn zum Abschied nahm er mir noch das Versprechen ab, „dass ma uns heut net s letzte Mal gsehgn habm“.   (Klaus Huber)
Im Artina-Verlag erschien Hermann Edtbauers Buch “Meine Gedanga“, in dem wir u.a. folgende Gedichte lesen:

Vier Viertl hat ‘s Landl

Oa Viertl am Inn
mitn Vieh auf der Woad;
zwischn Hölzer  und Bacha
dös wuzlbraun Troad.

Oa Viertl zwischn Doana
und den behmischn Wald;
Michllandl hoaßts -
ih woaß, daß’ enk gfallt.

Oa Viertl am Hausruck -
ob bucklad, ob öbn;
bluatschwanga da Bodn -
hat an Bauernkriag gebn.

Oa Viertl vo der Traun
bis zum Dachstoa sein Eis;
ob Holz oder Salz -
hat allsand sein Preis.

Dös Landl ghört uns,
is Oberösterreich’;
auf dös san ma stolz,
drum bleibn ma eahm treu!

I’viertlerisch

Wann d I’viertler singan,
dös hat halt an Klang,
dös is halt a rescher,
a kerniger Gsang.

Wann d I’viertler spieln,
habn s eah lustige Eicht,
eahna Musi, eah Weis
macht dih rebi und leicht.

Wann d I’viertler tanzn,
da schwingt sih der Bodn,
s landlerisch Tanzn,
dös kann ih grad lobn.

Machan d I’viertler s Mäul auf,
gspürst die boarische Red;
s gibt grad JA oder NA,
ob s dir paßt oder net.

 

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“Wen’s nöt páßt, der soll’s sagn!”

 LEOPOLD GRUBER (1885-1970)

Von Klaus Huber

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Kaum eine Gemeinde hat eine Hymne, ein Lied, das ihr gehört, das alle im Ort kennen und schätzen. Die Ausnahme heißt Anöf, wie der Ortsname Andorf von Einheimischen ausgesprochen wird. Denn Andorf hat eine Hymne, den „Drahrertisch“:

Beim Iglwirt am Ofntisch da keman mir gern z’samm,
dö lustig’n Brüada allösammt, da Drahrertisch mit’n Nam.
Da Schuastagsöll, da Mötzgaknecht, da Schneida und da Schmied,
dö wirkan oll’ am Drahrertisch fleissö mit.

Da herrscht dö höchste Gmüatlichkeit, dös is amol ganz leicht,
da Obmann is da durstiga, drum is ‘r an olla höhan g’aicht.
Dö ganze Gsöllschaft is fidel und singt dann meist dazua:
“Heut drahn ma um! Heut drahn ma um!” bis in d’Fruah.

Nix Schönres kann net göb’n
als so a Drahrerlöbn,
mir gehn vor Tags nia hoam,
so dass dö Leut dann moan,
weil uns d’Sunn ollmal siagt,
mia san mit’n Mondschein z’kriagt.

So san mas gewohnt, so haltn mas a, schreit jeder, was er kann,
in hoam gehn loant sö hin und da ans Hausthor oana an
und schlaft dann dort sein Dusl aus, da is nix dabei,
denn wer nia koa Räuscherl hat, dös kann koa Drahrer sei.

Nur g’müatlich, jeder Zeit,
vertan den lötzten Kreuzer Geld
mir Drahrer voller Freud,
löbn ja nur amol auf der Welt,
und wann dö lötzte Stund dann schlagt und müassen fort von hier,
flaign ma hin vüar d’Himmelsthür und schrein, mach auf, hörst Peterl frisch, bestell für uns an Drahrertisch!

Die Marktgemeinde im Bezirk Schärding verdankt diese “Hymne”  zwei begabten Freunden, die jahrzehntelang das örtliche Kulturleben geprägt haben: dem Musiker Anton Maurer (1881 – 1961) und dem Mundartdichter Leopold Gruber (1885 – 1970). Die beiden waren einander freundschaftlich und künstlerisch verbunden, Anton Maurer vertonte die Gedichte von Leopold Gruber.

Auf dem Kindlböckgut in Schulleredt, Gemeinde Andorf, wurde am 21. August 1885 ein Bub geboren, der Kindlböck-Poldi „erblickte das Licht des Kienspans“, wie er selbst einmal schrieb. Dieser Bauernsohn sollte es sogar bis zum Landtagsabgeordneten (1931 – 1934) bringen. Das hing auch mit seiner Sprachbegabung zusammen, die sich schon in früher Kindheit zeigte.

Mundartgedichte faszinierten ihn, er rezitierte sie mit großer Hingabe. Doch die damals bekannten Mundartgedichte boten ihm zu wenig Abwechslung, er wollte schließlich nicht immer wieder dieselben vortragen. Also setzte er sich am Abend, nach getaner Bauernarbeit, zum Kuchltisch und dichtete selbst, im Lichte des Kienspans.

Schon 1913 erschien eine erste kleine Auswahl von Gedichten in einem Sonderdruck der „Neuen Warte am Inn“. Mehr als einhalbes Jahrhundert später, 1967, wurde Leopold Grubers dichterisches Lebenswerk von Johannes Hauer unter dem Titel „Innviertler Bluat“ veröffentlicht. Dieser Band 32 der Reihe „Lebendiges Wort – Kleinbücher in österreichischer Mundart“ erschien drei Jahre vor dem Tod des Autors im Verlag Welsermühl, Wels.

In seinem Nachwort schreibt Johannes Hauer über Leopold Grubers Mundartgedichte:

Sie sprechen, wie wir uns überzeugen können, teils durch ihre Gedankentiefe und Herzenswärme, teils durch ihren zwingenden, aber nie verletzenden Humor. Im Abschnitt „Ebbs Bsinnligs“ finden wir vornehmlich jene Gedichte, die dem Vaterhaus, dem menschlichen Leben, der Natur und dem Brauchtum zugedacht sind. „Ebbs Gspoaßigs“ umfasst die heiteren Gedichte, in denen uns Grubers Landsleute in ihrer Art und in ihrem Wesen bei den Arbeiten im Alltag, aber auch bei den Feierstunden beschrieben werden.

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Eine kleine Auswahl der Gedichte von Poldl Gruber (wie er selbst unterzeichnete):
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Innviertler Bluat

Grad so Frisch und so hell
wia ván Bergerl á Quell,
dö vá Stock odá Stoa
zwischen Wiesn und Roan
tiaf ás Tal abásaust,
dort aft fürchtálih haust,
und wann umi is d’ Gall,
wiedá hirinnt durs Tal
recht handsam und guat:
So is ’s Innviertler Bluat!

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Mei Anöf

Was Anöf für mih war viel Jahr hi und hi,
und was’s für mih nuh is, dössel gspür grad ih!

Ih bi ja geborn dort, á d’ Schul gangá áh.
Hat’s wasdáwöll göbm dort, ih war enk dábá!

Bá dá Musi, bán Singá, ám Tanzbom hidan,
án Turnvarein áh, wor ih Rödn gschwungá han.

Und erst bán Theatáspieln, dös war á Löbm:
Nach dá Vorstöllung hat’s erst ’s Theatá a(b)göbm!

Und dráht han ih áh oft, da gát’s gar koan Röd,
sunst hätt’s ja dös Gsángl ván Dráhrátisch nöt.

Da war’s halt nuh gmüatlih und lusti-fidel!
So á Plátzl wia Anöf, dös findst nöt so schnell.

Wann’s heunt áh-r-á Mark(t) is: Dössel moan ih schoan,
dáß’s zwöngden nuh ollweil dort gmüatlih sein kann.

Gfreut mih recht, wann’s so is, und ás wird áh so sein,
denn Anöf is Anöf, und Anöf ghert mein!

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Unsá Röd

Unsá Röd hat á Reschn,
unsá Wort hat án Klang,
hat á Löbm und á Frischn
grad wiar á schens Gsang.

Ohne Schmeichln und Süaßtoan
vá dá Brust wöggá frei
kannst ás hern, wia má gsinnt sán.
’s  gibt koan Falschheit dábei.

Unsá Röd is nöt hámisch,
drum gibt’s gar koan Fragn:
Frisch außá, wia’s drin is!
Wen’s nöt páßt, der soll’s sagn!

Ein Gedicht, wie es nur im Innviertel entstehen kann: Es lobt und preist „unsá Röd“ und meint damit nicht nur die Innviertler Mundart, sondern die schonungslos offene Art der Innviertler, ihre Meinung auszusprechen. Das Gedicht pirscht sich harmlos an, mündet schließlich jedoch in eine schmunzelnd vorgetragene, unverhohlene Drohung…

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“Muasst zum Lebm alleweil Ja sagn kinna”

ULRIKE SCHMIDT

Von Dr. Monika Klepp

Ulrike Schmidt wurde am 26. August 1920 als zweites von sechs Kindern der Unternehmerfamilie Leitl in Eferding geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums und Pädagogiums unterrichtete sie als Lehrerin für landwirtschaftliche Haushaltungskunde in Bad Ischl und arbeitete anschließend im elterlichen Betrieb. Sie war dreimal verheiratet, zuletzt mit dem Salzburger Universitätsprofessor Dr. Adalbert Schmidt, und ist Mutter von vier Kindern. Mehrere ihrer Lesungen wurden vom Stelzhamerbund veranstaltet.

Eferding als Stadt der Kindheit und Jugend bedeutete ihr stets Heimat und Geborgenheit in ihrem bewegten Leben.

Hoamweh nah Eferding

Ih hab s’ iatzt lassn müassn, d’kloane Stadt;
es war recht schwar zun bwältign, schwar zun fassn,
mein guats, warms Nestl ganz z’verlassn,
des s’ ma(r) als wia a Muatter gebm hat.

Bin iatzat wia a Grashalm nah der Mahd,
ausdörrt, weil er sein Wurzn hintnlassn;
vom Wind verwaht in fremde Straßn
treibt er sih umerdum von fruah bis spat.

Doh wann ih Bsuach mach, grad für etlah Tag
und so wia ehnter durch de Gassn renn,
is’s anders, weil ih s’ nimma glenga mag,
weil ih mein Erdnnestl nimmer kenn.

Ganz schwar wird ‘s Herz, des ih einwendi trag,
kimmt irwent vir, dass ih dann hoamlih flenn.

Ihren ursprünglichen Wunsch, Bäuerin zu werden, konnte sich die aus Eferding stammende Mundartdichterin Ulrike Schmidt-Rieger nicht erfüllen. Ihr Schreiben ist aber bestimmt von tiefer Naturverbundenheit, einer Liebe zum ländlichen Leben, zur natürlich gewachsenen Sprache und einer ausgeprägten weiblichen Perspektive der Darstellung.
Nicht nur Motive der Weltliteratur wie das „Leben als Wanderschaft zum Tode“ oder das „Leben als Lehen“ kehren in Ulrike Schmidts Dichtung wieder, auch Strophenformen wie die Sapphische Strophe oder festgefügte Gedichtformen wie das Sonett finden Verwendung.
Ein Sonett besteht aus zwei vierzeiligen und zwei dreizeiligen Strophen, die beiden Quartette und die beiden Terzette weisen unterschiedliche Reimbindung auf. Nur ganz wenige Dichter der Weltliteratur wagten es, einen Sonettenkranz zu verfassen, der höchste formale Vollendung verlangt, wenn er poetisch glaubhaft bleiben soll.

Ulrike Schmidt beschließt ihren Gedichtband „Alls is grad gliechn“ aus dem Jahre 1985 mit einem Sonettenkranz, der sich leicht und natürlich zusammenfügt. 14 Sonette variieren das Thema Lebensweg und Lebensziel. Der Schlussvers eines Sonetts ist zugleich der Anfangsvers des folgenden. Das 15. Sonett, das sogenannte Meistersonett, besteht aus den Anfangs- bzw. Schlussversen der 14 vorangehenden Gedichte.

XV

Beim Wandern hin zum Herrn in d’Ewigkeit
is jeder Schritt a Jahrl in dein Lebm;
schau hin aufs Ziel, sunst stehsts wia blind danebm,
denn d’Tag und d’Jahrln rinnan fort wia d’Zeit.

Wannsd’ moanst: Des Ziel, es is unendlih weit,
ih kann in Herrgott lang noh ‘s Seine gebm,
iatzt mag ih lebm, den vollen  Kruag hochhebm!
Dann tua’s grad, wann ah d’Liab dein Lebm begleit’t.

Ja, d’Liab zu allem, was da(r) gschenkt is wordn,
für jedn hat ja ‘s Lebm epps bereit,
ah wannsd’ in Not und Elend bist geborn.

An iader hat sein Load und ah sein Freud,
nimm s’ dankbar an, dann bist niamals valorn.
Der Himmel übr uns is groß und weit.

Bevorzugt wird auch die zyklische Komposition, wie die Blumengedichte, das Kalendarium der Monatsgedichte und die Vaterunser-Bitten, Gedanken zu den einzelnen Sequenzen des Gebetes, zeigen.

„Gedichte in oberösterreichischer Mundart“ führt die Autorin im Untertitel ihrer Lyrikbände an. Sie verwendet stets den Reim, passt Rhythmus und Klang der Mundart meisterlich dem Inhalt an. Dennoch ist die Form nur Rahmen für eine Botschaft, die den Menschen berührt, aufrüttelt, sensibilisiert.

Vom Wandel und der Vergänglichkeit der Dinge

„Was mih glücklih macht? / D’Welt in ihrer Pracht“  heißt es einleitend in einem Abschnitt der Lyriksammlung „Du wundersams Lebm“. Einzelne Gedichte behandeln die fragile Schönheit von Blumen, die als Vorboten des Frühlings Zuversicht und Mut geben, oder mit letzter Blüte des Herbstes den Kreislauf des Jahres beschließen.  Allen ist das kurze Blühen gemeinsam. Wandelbare Wolkenbilder, vom Wind getrieben und zerstört, werden zum Symbol des Lebens. Verwandlung und Vergänglichkeit bestimmen die Natur, die Jahreszeiten wechseln rasch und unerbittlich wie die Gezeiten des Lebens.

‘s Fruahjahr hebt an mit Blüah und Gsang,
d’Blüah welkt und fallt, halt sih net lang;
d’Frucht reift und ‘s Troad is zeiti schon,
Herbst steht ins Land – macht sih davon;
Schnee über d’ Nacht deckt d’ Erdn zua,
einwendi gibt s’ noh lang koan Ruah!
Mensch, ah dein Lebm, kam bist geborn,
stirbt a(b) und geht der Welt verlorn.
Greifst ein in d’Spoachn, nutzt net viel
der Wind treibt d’Zeit und nia halt s’ still.

Schwester des Lebens

Das zentrale Wort im  1992 erschienenen Gedichtband „Du wundersams Lebm“ ist das Personalpronomen „du“, gerichtet an den Leser, Zuhörer, an den Mitmenschen ganz allgemein. Dieses „du“ wird aber zumeist in Beziehung gesetzt mit dem „ich“ der Dichterin und zum „wir“ geweitet.

Die schwesterliche Anrede wird gegenüber Dingen und  Elementen fortgesetzt: Ein Gedicht, das die Stimmung eines Herbsttages einschließt, beginnt mit den Worten „Du stiller Tag“. „Du liachte Winterpracht“ heißt es bewundernd in einem anderen Text. „Du wundersams Lebm“ ist der Titel der Gedichtsammlung. Diese tiefe existenzielle Verbundenheit, in der auch ein angstfreies und gelassenes Sterben seinen Platz hat, wird weitergeführt in den Bereich der Religion.

Das Leben zeigt sich in seiner Ambivalenz, beschert Leid und Freud und muss mit Zuversicht und Gottvertrauen gestaltet werden. Ein allumfassender Trost liegt in der Gewissheit des Glaubens.

Ulrike Schmidt veröffentlichte die Lyrik- und Prosabände „’s hoamliche Liacht“, „D’ Kathi vazählt“, „Alls is grad gliechn“ und „Du wundersams Lebm“, die alle in der Reihe „Lebendiges Wort / Kleinbücher in oberösterreichischer Mundart“ erschienen. Dichten nahm eine wesentliche Rolle in ihrem Leben ein, in manchen Texten spricht sie von ihrer Berufung und Verantwortung.

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HANS SCHNOPFHAGEN (1845 – 1908)

Von Dr. Monika Klepp

Hans Schnopfhagen, Schuldirektor, St. Veiter Lokalpolitiker, Leiter einer Gesangsschule, eines Liederkranzes, einer Musikkapelle, Komponist und Volksbildner, verfasste auch Mundartgedichte. Einige veröffentlichte er in den Jahren zwischen 1895 und 1897 im Volksboten, der Zeitschrift des Oberösterreichischen Volksbildungsvereins.

Nach 1896 legte er eine handschriftliche Sammlung an, in der er Gedichte, die in den Jahren 1892 bis 1896 entstanden waren, zusammenfasste. Der schmale Band befand sich im Besitz von Frau Ilse Greutter-Schnopfhagen, einer Enkelin des Komponisten, und wurde vor etlichen Jahren Herrn Felix Viertbauer vom Liederkranz Oberneukirchen übergeben.

Das 75 handgeschriebene Seiten umfassende Büchlein im Format 14 x 19 cm weist insgesamt 26 Gedichte auf, wobei die letzten vier, die die Seiten 63 bis 75 füllen, nur flüchtig aufgesetzt und nicht ausgefeilt sind. Auch die Titel dieser Gedichte: Ein Gedicht aus die 70 Jahrl von Hans Schnopfhagen, Gesang der Wahrheit, Grüaß enk Gott Herrn und Fraun, Himmel und Höll sind nicht besonders hervorgehoben.

Die Reihung der Gedichte erfolgte nach inhaltlichen Gesichtspunkten und nicht chronologisch nach den Entstehungszeiten. Auf den Seiten 1 – 62 sind 22 Gedichte in Kurrentschrift niedergeschrieben, die Titel wurden durch Lateinschrift hervorgehoben. Drei Gedichte, das Mühlviertlá Motto, der Mühlviertlá Wachtlschlag und D’Chinsesá sind mit einer Komposition versehen.

August Commenda spricht von einem Notizbüchlein Eigenbau, aus dem Hans Schnopfhagen bei seinen Heimatabenden Kostproben zum Besten gab. Meist von seinen Söhnen oder Hans Zötl begleitet, besuchte er verschiedene Orte des Mühlviertels wie Hellmonsödt, Zwettl, Leonfelden oder Traberg und veranstaltete für die einheimische Bevölkerung gesellige Abende. Durch Vorträge zu Themen wie Landwirtschaft, Obstbau und Kindererziehung wurde praktisches Wissen vermittelt, im Anschluss daran vereinte gemeinsames Singen oder der Vortrag von Mundartgedichten die versammelten Zuhörer.

Daraus ergibt sich auch die Eigenart der Gedichte. Die Pointe, die die Dorfbewohner sicherlich mit Spannung und Neugier erwartet haben, ist meist am Schluss gesetzt. Sprachmelodie und Rhythmus werden durch Mundart und Reim verstärkt. Die Mundartgedichte Schnopfhagens sollen eigentlich nicht gelesen, sondern durch lebendigen und ausdrucksstarken Vortrag vermittelt werden.
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Hans Schnopfhagens engste Wahl: Franz Stelzhamer und Norbert Hanrieder

Mit Hans Zötl teilte Hans Schnopfhagen die Verehrung Franz Stelzhamers und unterstützte weitgehend die Arbeit im Stelzhamerbund. Bei der Besprechung des Liederteiles des 1. Bandes der Reihe Aus dá Hoamát wurde durch Zufall und spontanen Entschluss eine Melodie Schnopfhagens mit dem Stelzhamergedicht Hoamatgsang verbunden. Das Lied fand rasche Verbreitung und erlangte Gültigkeit als Landeshymne. Hans Schnopfhagen vertonte Stelzhamergedichte, wirkte bei der großen Feier am Hansberg zum 100. Geburtstag des Dichters mit und trug Stelzhamertexte bei Heimatabenden vor.

Auch Schnopfhagens Mundartdichtungen sind von Stelzhamer beeinflusst. Schon im Titel Hörbstzeitlos’n – Gedichte in der oberösterreichischen Mundart führt er den Dialekt als entscheidendes Merkmal der Texte an, wie es auch Stelzhamer in seinen Lyriksammlungen getan hat. Die vierzeilige Strophe, bei der sich die geraden Verse reimen, wird von beiden bevorzugt. Frei nach dem Stelzhamerepos D’Ahnl wird eine ähnliche Gestalt auch in einem Gedicht übernommen. In dem als Gedicht bearbeiteten Märchen Wögn was D’Ahnl nöt schreiben kann steht diese der (damals) modernen Zeit skeptisch gegenüber.

Die tiefe Verehrung für Norbert Hanrieder drückt sich in der Widmung des ersten Gedichts, des Mühlviertlá Mottos aus: Dem liebenswürdigen Dichter der herrlichen Bilder aus dem Volksleben des Mühlviertels Hochwürden Herrn Pfarrer Hanrieder in größter Hochachtung und Verehrung gewidmet. Aus dieser Zueignung lässt sich auch die inhaltliche Linie der Gedichte ableiten. Die Mühlviertler Lebenswelt, der selbst erfahrene Alltag wird gestaltet.

 

Mühlviertler Eigenart

Kernig und frisch, an Eigenschaften ein reelles Mittelmaß – so wird der Mühlviertler in dem vorangestellten Motto charakterisiert. Die ersten und letzten Verse jeder Strophe des Mühlviertlá Wachtlschlags werden jeweils eingeleitet durch den anmutigen Vogelruf. Was in anderen Orten gerühmt und geschätzt wird, wird im Mühlviertel bei weitem überboten. Denn zum köstlichen Trunk zum Beispiel gehören Mut und Lebensfreude.

Pimpáling! z’ Alkof’n, z’ Oftáring
Wachst wohl á Möstl hauptguát;
Abá zán Trinká fáhlt dort oa Ding,
Pimpáling! gelt’s, unsá Muath.
Pimpáling! in Klostá Wilháring
Trinkt má án köstlingá Wein;
Abá so lusti, wia da herin’,
Pimpáling! derf ma nöt sein.

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Stammbuchtexte

Hans Schnopfhagen war Vater von elf Kindern, zwei lebten nur wenige Monate, der jüngste Sohn starb im Alter von zwölf Jahren. Vier der Söhne absolvierten ein akademisches Studium, eine Tochter orientierte sich am Leitbild des Vaters und ergriff den Lehrberuf. Die wertorientierte Erziehung trug dazu bei, dass sich alle im Leben bestens bewährten.

Am 12. April 1895 schrieb er seiner Tochter Franziska ins Stammbuch, sie solle sich in den Stürmen des Lebens oder Stunden der Einsamkeit und des Verlassenseins ein reines Herz, Abscheu vor dem Bösen, Nächstenliebe, Gottvertrauen und Pflichtgefühl bewahren.

Ja, glaub más liabs Dirndl,
Oft wird alls wiáda recht!

In die Hauschronik auf Schloss Lichtenau bei Haslach trug er seinen Dank ein für gastliche Aufnahme und reichliche Bewirtung und verband diesen mit Segenswünschen für die Familie des Schlossherrn.

 

Naturerleben

Ein Bild von Waldeseinsamkeit und morgendlichem Erwachen der Natur bringt der Text Waldfreund. Die aufgehende Sonne und der sprudelnde Bach tragen zur Stimmung bei, allmählich erwachen die Vögel. In das einsetzende Vogelquartett von Amsel, Star, Gimpel und vom Raben, denen Diskant, zweite Stimme, Bariton und Bass zugeordnet werden, fallen schließlich alle Lebewesen des Waldes ein, sodass es in der Schlussstrophe heißt:

Drum bhaupt i: “’s gibt koa größere Freud,
Als einizgehn in Wald
Und trauri is’s um den wohl bstöllt
dem’s Waldlöbn halt nöt gfallt.“

Um die Schönheiten, die die Natur dem Menschen bietet, geht es im Gedicht s’Schenstö. Der Himmel mit Sonne und Sternen, die Erde mit Bergen, Seen und Blumenwiesen erfreuen den Betrachter. Der Blick eines Kindes stellt aber die letzte Steigerung an Schönheit und Glück dar:

Dá Blick vá so án Kindál
Is’s Alláschenstö gwiß
Weil in eahm Erd und Himmel
Und ´s ganzö Glück nu is!

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Bilder aus dem Mühlviertler Leben

Für die Lebensweisheit Oamal is koamal werden originelle Beispiele gefunden, bis die Einzigartigkeit einer Situation die Pointe bildet:

Obá oa Bussál, das gschmöckt hat,
Oa Bussál macht viel.

 

Da guat Kerl wird schon in der Volksschule üabl g’wixt und von den anderen übervorteilt und ausgenützt. In einem letzten, recht drastischen Beispiel wird er schließlich als blitzdumm hingestellt, da er es nie verstanden hat, seine Meinung und seinen Willen durchzusetzen. Recht humorvoll ist der Schluss des kurzen Gedichtes A glückligi Eh. Der Umstand, dass in fünf Jahren kein Streit die Partner entzweite, ist nur darauf zurückzuführen, dass sie in verschiedenen Orten lebten.

Dass der in Gemeinde und Region aktive Schulleiter nicht immer die Bewohner für seine Gründungen und Unternehmungen motivieren konnte, zeigt das Gedicht D’Chinesá. Der Chinese mit Zopf steht für das Rückwärtsgewandte, Gestrige und steht allen Neuerungen ablehnend gegenüber. Auch in der vertrauten Umgebung begegnet Hans Schnopfhagen ähnlichen Einstellungen. Ohne Erfolg wirbt er für die Teilnahme an einem Fortbildungskurs, die Mitgliedschaft im Gesangsverein oder bei der Feuerwehr. Nach anfänglichem Zögern erhält er lauter Absagen.

Ein realistisches Bild bitterer Weberarmut wird in dem Text Dá Luagflori bán Gricht mit äußerst knappen Mitteln gezeichnet:

A Goas hat á wohl in sein Stall,
Is abá áh zán Umfalln schon bal
Und kann nöt gnua Mülli herbringá
Für eahm, sei Wei und acht Kindá.
D´Wöbárei tragt hiazt viel zweng zán Löbn
Und z’viel zán Dahungan halt öbn.
Dazua is sei Wei üabl krank,
Da wird halt in Flori aft bang.

Er kann eine Gerichtsgebühr nicht bezahlen und stößt nur auf Unverständnis und Intoleranz. Der Text bleibt offen, auch der schwarze Humor der letzten Strophe kann daran nichts ändern.

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Sagen und Märchen der Region

Den Abschluss der Sammlung bilden drei Gedichte, die Lokaltraditionen aufgreifen. Wo liegt dá Hund begrabn? bezieht sich auf die St. Veiter Überlieferung vom Lieblingshund Sigmund Hagers, der ihn durch seine Wachsamkeit vor den herannahenden Feinden rettete. Die Sage vom Bau des Marktes Oberneukirchen und der Kirche behandelt der Text Bá dá altn Kirá. Zur Aufbauarbeit früherer Generationen kommt Reichtum durch Leinwandhandel. Den Schluss bildet die bürgerliche Moral, dass Frömmigkeit und Arbeit den größten Fluch in Glück und Segen verwandeln.

Ja, s Betn, d´Müah und d Arbeit
Dö bringán gar viel zwögn
Den ärgstá Fluach vakehrn´s oft
In lauta Glück und Sögn.

 

Wögn was d’Ahnl nöt schreib’n kann ist ein Märchen von Baumbach in Gedichtform. Die Zeiten, in denen die Urgroßmutter nur deshalb den Verfolgungen des Teufels entging, weil sie sich in sein Buch mit drei Kreuzeln eintrug, sind vorbei. Lernen, auch wenn es manchmal mühevoll ist, ist angesagt.

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Präsentation in Buchform

Ernst und Humor sind Perspektiven der Gestaltung, in der leicht fassbaren Moral mancher Gedichte wird die erzieherische Komponente spürbar. Bilder des alltäglichen Lebens regen zum Nachdenken und Miterleben ein.

Im neuen Schnopfhagen Museum Oberneukirchen, das in Verbindung mit einer Musikschule und Probenräumen für Liederkranz und Musikkapelle eine Begegnung mit dem Komponisten und Mundartdichter vermittelt, werden die Gedichte der Sammlung Hörbstzeitlos’n neben dem handgeschriebenen Original in Buchform präsentiert. Der Besucher hat die Möglichkeit, zu blättern, zu wählen, zu lesen und sich persönlich mit der Erlebniswelt der Mundartgedichte Hans Schnopfhagens auseinander zu setzen.