OÖ. Landeshymne

Eine Landeshymne in Mundart!
Am 28. November 1952 beschloss der oberösterreichische Landtag, drei Strophen von Franz Stelzhamers Gedicht “‘s Hoamátgsang” in der Vertonung von Hans Schnopfhagen zur Landeshymne zu erheben. Das größte Ziel des Stelzhamerbundes, mit guten Argumenten und überzeugender Beharrlichkeit angestrebt, war erreicht.

Hoamátgsang? So heißt es sogar im Gesetzestext zur Landeshymne! Doch zu feierlichen Anlässen singen wir Oberösterreicher immer “s Hoamatland”. So nennen wir unsere Hymne, das erste Wort des Textes zitierend. Das würde Franz Stelzhamer bestimmt lächelnd verzeihen, steckte in ihm doch ein Freigeist, alles andere als ein Vorgaben oder gar Vorschriften korrekt befolgender “Untertan”.

Interessanter wäre es schon, könnten wir ihn in eine Diskussion über die Schreibung seines Textes verwickeln.

Ist es dir gleichgültig, Franzl, wie wir schreiben? Bestehst du auf deiner Schreibweise? Oder dürfen wir sie späterem Sprachempfinden anpassen?

Damit du weißt, Franzl, wie dein ”Hoamátgsang” weiterentwickelt – oder entstellt? – wurde, stellen wir dein Original dem offiziellen Text der oö. Landeshymne gegenüber:

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1844 1952
 .  .
’s Haimátgsang. ’s  Hoamátgsang
 .  .
Haimátland, Haimátland! Hoamátland, Hoamátland!
Han di so gern, Han dih so gern
Wier á Kinderl sein Mueder, Wiar á Kinderl sein Muader,
Á Hünderl sein’n Herrn. Á Hünderl sein’ Herrn.
 .  .
Duris Thal bin i gláffen, Durih ’s Tal bin ih gláffn,
Áfn Höchel bin I glögn, Áf’n Hechl bin ich glegn
Und dein Sunn had mi trickert, Und dein Sunn hat mih trückert,
Wann mi gnötzt had dein Rögn. Wann mih gnetzt hat dein Regn.
 .  .
Dáhaim is dáhaim, Dáhoam is dáhoam,
Wannst nöt furt mueßt, so bleib; Wannst net fort muaßt, so bleib;
Denn d’ Haimát is ehntá Denn d’ Hoamát is ehnter
Dá zweit Muedáleib. Der zweit Muaderleib.

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… na, was sagst, Franzl?

Moanst, mia solltn’s no amoi gscheit umschreibm, wann ma scho dein Originaltext net verwendn?

KH